Wednesday, November 14, 2012

2012

Nach einer langen Sendepause möchte ich dieses Jahr einmal Revue passieren lassen.
Im Grunde verlief alles bisher recht unspektakulär, und in so einem Fall bleibt dann der Bleistift auch oft mal in der Schublade.
Glücklicherweise heißt das auch, daß wir keine größeren Hindernisse des täglichen Lebens mit den Pferden zu verzeichnen hatten.
Summa summarum haben wir seit dem Frühjahr ein kleines Koppelstück im Dorf quasi direkt übernommen. Dieses jedoch hat sich im Laufe des Jahres als ein recht großer Brocken erwiesen: es war ob jahrelanger Nichtnutzung völlig von Dornen überwuchert. Der Zaun mußte neu gemacht werden, und auch andere natürlich gewachsene Sträucher und Pflanzen mußten der Sense zum Opfer fallen. Bzw. einige müssen es noch immer, so flott geht das alles nicht von der Hand. Jetzt haben wir zwar noch immer keine perfekte Koppel, aber immerhin waren die 2 mittlerweile schon einmal zur Einweihung auf dem Grundstück.
Puppe hat über den Sommer einigen Nachbarkindern das leichttraben beigebracht. Im Sommer ist sie eine Reiterrallye mit Lara mitgelaufen und die beiden haben das ganz klasse gemacht. Sie hat wohl einmal versucht, etwas schneller zu sein als die großen Kumpels, aber Lara hat sie auf dem Acker wieder bremsen können und Yvonne (ihre Mama) hat sie dabei ganz cool und souverän gecoacht. Ich habe vor, etwas Handarbeit mit ihr zu machen, denn zum Kutsche fahren gab es bislang noch keine Gelegenheit. Sollte es im Winter einmal ausreichend Schnee geben in unserer Ecke, werden wir ganz sicher ihr Talent vor dem Schlitten bzw. vor Skiern testen. Wobei das mit dem Schnee in unserer Ecke immer so eine Sache ist. Puppe hat im Fasching in Bruchköbel eine gewisse Berühmtheit erlangt, denn Christian hat ihr einen eigens getexteten Song gewidmet. Leider gelingt es mir derzeit noch nirgends, den Song einmal als Hörprobe zur Verfügung zu stellen:

FOLGT, immernoch technische Probleme 



Auf Turnieren waren wir dieses Jahr nicht, aber Turniere gehören auch - aus allen bekannten Gründen - nicht mehr in meinen Plan*.
Sehr schön war ein Ausritt mit den Hammersbacher Pferdefreunden - via Kinzig-Badestelle zum Buchwaldturm. Dort hat Chris dann Tabbi und mich abgeholt.
Einmal haben wir die beiden verladen, und sind mit unserem nagelneuen RAV 4 nach Bad Tölz gefahren. Tabbi und Puppe standen eine Woche recht luxuriös auf dem Bohmerhof, und wir haben im Schusterpeter direkt an der Isar sehr sehr schön gewohnt. Ein Urlaub mit Pferden, und dennoch so viele andere Aktivitäten, also streng genommen Urlaub ohne Pferde (da ja füttern und misten wegen Vollpension ausgefallen ist): 2x auf den Berg, mit dem Radl um die Seen, ich war ziemlich begeistert von der Ecke da unten. Am schönsten fand ich unser Abschlußdinner auf der Waldherrn-Alm, wo wir tags zuvor nach einer Wanderung einen weltbesten Kaiserschmarrn gemeinsam verspeist haben.

Derzeit kommt der dunkelste Tag des Jahres auf uns zu und damit die Jahreszeit, die ICH am wenigsten mag. Noch gibt es Tage, an denen man schön im Sonnenschein durch das Laub und den Indian Summer reiten kann, aber zunehmend wird es sehr naßkalt und geht auf den Frost zu. Gefrorener Boden hat für mich den Vorteil, daß die Pferde sich auf der Koppel austoben können, aber ansonsten hat er tendenziell eher nur Nachteile... naja, we'll keep you posted.


*Turniere: wenn ich mir überlege, welches Budget ich mir spare, und wieviel im wahrsten Sinne freie Zeit an den Wochenenden daraus resultiert, dann weine ich der Sache kaum mehr Tränen nach. Der Sport ist sehr aufwändig in jeder Hinsicht. Und ganz ehrlich, nachdem ich in der letzten Zeit auf unseren regionalen Turnieren gelegentlich als Schreiberin ausgeholfen habe: die Abrechnung mit der ländlichen Reiterei fällt bei mir eher schwach aus. Mögen jene, denen das jahrelange und sonntägliche E/A/L-Reiten Freude macht und womöglich noch das eine oder andere Schleifchen bringt, daran weiterhin ihren Spaß haben. Finanziell lukrativ ist es sicherlich nicht mehr.

Friday, February 10, 2012

Not macht erfinderisch - Arktis Calbach Teil 1

Ehrlich gesagt hoffe ich, daß es keinen Teil 2 geben wird, zumindest nicht in 2012.
Und ich wünschte, Not hätte früher erfinderisch gemacht. Was für Tage! Diese Woche kam alles zusammen, was nicht passte. Ein schlechtes Omen war schon am vergangenen Montag, daß mein Schmied seinen Termin bei uns vergessen hat - und auch anschließend nicht erreichbar war, um dieses Manko auszubessern. Doppelt blöd, daß er es sich jetzt endgültig verscherzt hat, da ich bei Unzuverlässigkeit nur in Ausnahmefällen zweite und dritte Chancen vergebe. Und hier waren es jetzt gefühlte 1000 Chancen... es ist seit mehr als 10 Tagen zwischen minus 8 und minus 26 Grad. Die Pferde stehen - leicht eingedeckt draußen auf dem Paddock und kommen tagsüber auf die Koppel. Das finden sie klasse. Puppe ist heute morgen sogar allein auf die Koppel gelaufen. Ab und zu leistet sie sich mal kleine Extravaganzen, die Chris im Büro zumindest köstlich amüsieren.
Dann ging - ob des Frosts - das Auto kaputt. Bzw. sprang nicht mehr an, was auf dasselbe rauskommt. War ca. 4 Tage in einer  Vertragswerkstatt, um 6 Glühkerzen auszuwechseln. Dumm, hab halt nicht nur den falschen Schmied, sondern auch die falsche Autowerkstatt. Nicht genug, fiel gestern früh nach einigen "Warntönen" in der Leitung auch noch das Wasser aus. Sagt der Installateur am Telefon "und was soll ich da jetzt tun?". Ich "...".
Wir haben dann die Stelle lokalisiert und gut beheizt, und wenigstens war nach 1h das Wasser wieder aufgetaut, und nicht mal eine Leitung geplatzt. Das Auto hab ich mittlerweile auch wieder, und ein anderer Schmied ist eingesprungen, so daß Tabbi auch wieder passable Zehen hat.
Endlich konnte ich heute die Sonne nutzen, um einen schönen Ausritt auf den Düdelsheimer Berg zu machen. Im Schritt. Der Boden ist betonhart. Dort war ein Cavaletti-Paradies erster Güte aufgebaut. Auf weichem Laubuntergrund lagen kreuz und quer frisch geschlagene Baumstämme. Wir legten also eine Cavaletti-Einheit ein, und hatten wahrlich Spaß. Neben den Altenstädter Fluten (Überschwemmungswiesen) ist das das netteste Naturhindernis gewesen, das mir in letzter Zeit serviert wurde. Das machen wir morgen gleich nochmal.

Saturday, January 07, 2012

Dreikönigsspringen Reitsportzentrum Ronneburg

Nachdem wir über Silvester am Hoherodskopf waren und mit den Pferden wahre Wanderritte im Schnee unternommen haben*, begann das Jahr 2012 quasi so wie das alte Jahr aufgehört hatte: stürmisch, regnerisch, uncool. Und meine Unsicherheit, wie ich meinen Pferden am besten gerecht werde, ist unverändert da. Dann rief Facebook für den heutigen Samstag zur Veranstaltung im benachbarten Ronneburg: Dreikönigsspringen!
Kurzerhand meldete ich uns an. Grundsätzlich war ich absolut motiviert und bereit, hier selbst in den Sattel zu steigen, doch meldete sich kurzfristig Saskia und übernahm die Pilotenrolle. Ich hoffe, ich konnte ihr von unten ein paar gute Tipps geben. Frank Wagner, Ausbilder in Ronneburg, hatte einen einladenden Parcours gebaut und war stets mit Tipps zur Stelle. Ein Riesen-Kompliment an Frank! Frank kannte weder Tabbi noch mich noch Saskia, und dennoch stimmten seine Einschätzungen komplett mit meinen Erfahrungen überein. Saskia pilotierte sicher und stilistisch schön über die Sprünge. Tabbi war - erwartungsgemäß - ziemlich grell, so daß sie bestimmt 500 Kalorien verloren hat bei der heutigen Etude. Aber am Ende fuhren wir glaub ich alle zufrieden heim. Und ich freue mich, daß ich einen neuen Trainer gefunden habe, bei dem ich regelmäßig ein paar Hüpfer machen kann!

*Ich ritt mit Tabbi, Chris wanderte mit Puppe. Wir waren im Bert'l B&B, einer Wanderreitstation, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. So nett, daß selbst das wirklich rauhe Wetter nur 30km von Büdingen weg und ca. 600m höher uns nicht viel anhaben konnte. Windig, neblig und kalt. Schön, daß ein warmer Holzofen und die Sauna bereit standen! Schön, daß so eine sehr nette Truppe am Tisch versammelt saß, und die Gastgeber mit sternefähiger Küche aufwarteten. Aber die Galopps im Schnee waren für mich der absolute Traum!!!