Saturday, April 06, 2013

Nach Ostern 2013

Wow, ich hatte ganz vergessen, wie stolz ich auf mein Pferd bin, wenn es fröhlich schaut und sich schön bewegt... zu selten hatten wir diesen Anblick in der letzten Zeit. Aber zunächst ein paar Tage zurück:

Kurz vor Ostern (ziemlich genau 55 Tage nach Ende der Antibiotika-Kur) gab es einen etwas ernüchternden Rückfall - nämlich ein deutliches Anzeichen von afzelii am Auge: Tabbi war die ganzen Wochen ok, und urplötzlich am Putzplatz fing er an, eine Panik zu generieren, als wären lauter durchsichtige Gruselmonster um ihn herum. Leider war dies auch kein einmaliges Ereignis, sondern ich vermute ganz stark, dass sich einige Bakterien der Spirochätengattung wieder mal an seine Sehnerven gemacht haben und er einfach sporadisch eine eingeschränkte Sicht hat.

Wir kennen uns gut genug, als dass ich weiss, wie ich damit umgehen kann, aber schön ist es natürlich nicht. Ich habe kurz überlegt, ob ich sofort wieder zur Tierärztin fahre, habe ich mich aber zunächst dagegen entschieden, da ich ja eigentlich den jour fixe bei der Veterinärin auf jeneWoche gelegt habe, wo er proper glänzend nach dem Fellwechsel dasteht. Damit sie auch mal einen glücklichen Tabbi sieht und nicht nur das Elend, das am 3. Januar aus dem Transporter stieg.

Heute - ja, es schwankt von Tag zu Tag - war Tabasco erstaunlich gut drauf. Ich war Longieren, und das hat er ganz schön gemacht. Wichtig ist, dass ich aufpasse, dass es nicht zuviel wird, denn dann kippt der Zustand immer ganz plötzlich und das ist nicht erwünscht. Er tut sich schwer, in der HH Last aufzunehmen, aber ich habe ihn heute animiert, im Galopp schön durchzuspringen und das ist ihm dann auch gut gelungen. Er konnte vor der Behandlung im Januar nicht mehr galoppieren, und er konnte auch (remember?) nicht mehr allein bergab gehen. Kraft und Koordination waren total im Keller.

Was ich derzeit zusätzlich zum "pure food" (Hafer/Heu) füttere:
a) Ich habe Echinacea für das Immunsystem bestellt
b) Ich habe Reiskeimöl für die Muskulatur bestellt
c) es gibt Rote Bete Chips dazu. 

Und aufgrund eines Tipps einer Freundin mache ich jetzt einen Versuch mit Cortaflex. Hintergrund ist, dass Tabbi schon vor der medizinischen Behandlung, aber definitiv auch jetzt danach noch, nicht sehr geschmeidig läuft. Ich bin 100%ig sicher, dass es von den Borrelien bzw. von deren Rückständen/Toxinen herrührt, aber es ändert ja nix dran, dass es vielleicht Sinn macht, eine gelenkfördernde Behandlung zu probieren, um ihm das freie Laufen wieder zu erleichtern. Wir werden sehen, ob es hilft. Bei einem anderen Borreliose-Pferd hat es offenbar gut geholfen.

Tja so mache ich mir also fortlaufend seit mehreren Jahren Sorgen um den mir anvertrauten Schatz, der Unterschied ist, daß ich jetzt die offizielle Diagnose habe und viel konkreter an die Schwachstellen herangehen kann. Leider ist bei der chronischen oder Neuro-Borreliose noch so vieles unklar, was die dauerhaften Heilungschancen angeht. Das Gros der Literatur geht hier in die Richtung Homöopathie, und genau da machen wir uns jetzt schlau.