So, jetzt kommen wir dazu, uns dem Thema horsemanship zu widmen. Ich finde, das ist keine graue Theorie, sondern das Minimum an Gedanken, die ich mir im Umgang mit diesen wunderbaren Tieren einmal machen muß. Natürlich ist horsemanship primär der korrekte Umgang mit dem Pferd (wie er sich im unten stehenden Zitat versteht und hoffentlich sich durch Tabasco's Tagebuch zieht) - ich möchte den Begriff jedoch sogar so erweitern, daß er auch das korrekte Miteinander unter Reitern einschließt. Und alles von Egoismus über Neid bis hin zu Unzuverlässigkeit für allemal ausschließt. Insbesondere deshalb, weil ich beobachte, daß die Menschen, die sich ihren Nachbarn gegenüber so verhalten, oft auch den Pferden gegenüber zwar Forderungen stellen und Leistung abverlangen, aber nie das dankende, manchmal menschelnde Element zum Ausdruck bringen.
Der Begriff ist nicht neu - eher alt aber vielmehr in Vergessenheit geraten, und lobenswerterweise hat sich Henning Reitevents dem Thema momentan angenommen, indem dort "alte Meister" und künftige alte Meister zu Wort kommen. Als Einstieg und nur Auszug vieler schöner Worte zitiere ich mal zu horsemanship:
"Theodorescu erkennt das daran, wie jemand mit dem Pferd umgeht. Gute Freunde verstehen sich ohne Worte und ohne viele Gesten. Deshalb sind unsichtbare Hilfen des Menschen im Sattel schonmal das, was Theodorescu sich von einem Pferdemenschen als Freundschaftsbeweis wünscht. "Das ist gutes Reiten." Horsemanship ist Reiten lernen wollen. Zwei Lebewesen, die sich völlig unterschiedlich bewegen, sollen ein gemeinsames Gleichgewicht finden. Das ist schwerer, als wenn ein Seiltänzer einen zweiten Menschen auf seinen Schultern trägt", vergleicht der alte Meister. So muss der Reiter lernen, ausbalanciert zu sitzen und das Pferd muss lernen, im Gleichgewicht zu sein und seine Hinterhand zu gebrauchen, um den Reiter zu tragen. "Ins Gleichgewicht bekommen wir das Pferd, wenn wir viele halbe und ganze Paraden reiten. Dann nehmen die Hinterbeine Last auf und das Genick ist automatisch der höchste Punkt. Das Pferd soll nicht wie ein krummbeiniger Arbeiter einen schweren Sack mit krummen Beinen schleppen. Es soll tanzen." Das dauert. Aus den Anweisungen der Reitlehre soll irgendwann Kunst werden. Horsemanship ist Reitkunst."---
Schön, oder...
Darin steckt sooo viel, die guten Freunde (Vertrauen!), Balance, Kunst... aber auch die anatomischen und technischen Feinheiten, die dazu führen, daß das Pferd tanzt. Daß ich das Gefühl habe, das Pferd tanzt. Das passiert NATÜRLICH nicht nur in der Dressur!!!
Und übrigens:
Das Leben ist viel zu kurz, um nur Dressur zu reiten!
Monday, January 29, 2007
Sunday, January 21, 2007
2007

Das Jahr hat stürmisch und völlig wirr angefangen. Ich bin durch einen Innenbandanriß außer Gefecht gesetzt, d.h. nicht reiten, nicht laufen, eigentlich gar nichts... um es positiv zu sehen: noch liegt kein Schnee, durch den ich galoppieren könnte bzw. bislang sieht es auch eher so aus, als könnten wir hier in Frankfurt unsere Sonnenschirme auspacken. Wirr ist das insofern, als daß mir solche Malaisen völlig fremd sind - womit ich nicht die Sonnenschirme im Januar oder das merkwürdige Wetter, sondern meine Bewegungseinschränkung meine. Aber vielleicht lerne ich daraus, daß man mit nichts im Leben wirklich rechnen darf.
Oben sind einige Bilder vom letzten Turnier aus 2006, die wir Alexa P. zu verdanken haben (http://www.alexap-fotografie.de). Wer also mal gute (Tier)fotos braucht, oder einen Kalender als Geschenk...
Dafür ist Zeit, ein bißchen die Saison zu planen - wir freuen uns auf die ersten Lehrgänge, noch bevor es wieder "cross-country" geht. Saisoneröffnung ist hier in Hessen im Gelände Mitte April, die Frage ist, ob das Wetter Reisen bis Bielefeld u.a. zuläßt, wo bereits Ostern eine Vielseitigkeit stattfindet. Auch hier ist das Wetter nicht bezüglich unseres treuen Partners, VW Passat V6 Allrad, sondern aufgrund der Frage "Wie ist der Boden in Bielefeld im April 2007?" ausschlaggebender Faktor.
Die oberste Prämisse für die Planung ist "Fun"!! Steht außer Frage, daß ansonsten die oberste Prämisse das Management eines gut trainierten und gesunden Sportpferdes ist!!!
Wir reiten diese Saison für den Reitclub Altenstadt (RCA): ein paar Mannschaftsspringen, ggf. der HHC-Cup, eine Jagd im Herbst und - unser sportliches Ziel ist es nicht, quantitativ viele Turniererfolge nach Hause zu bringen (dazu würde "fun" entfallen, denn dazu sollte man mindestens 2x im Monat Prüfungen reiten), sondern unseren Lernerfolg unter Beweis zu stellen - einige A-Vielseitigkeiten mit gutem Ergebnis zu beenden. Das ist so die momentane Wunschliste. Und nun freut Euch auf unser neues Logo, das hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten läßt!!
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