Monday, January 29, 2007

Horsemanship

So, jetzt kommen wir dazu, uns dem Thema horsemanship zu widmen. Ich finde, das ist keine graue Theorie, sondern das Minimum an Gedanken, die ich mir im Umgang mit diesen wunderbaren Tieren einmal machen muß. Natürlich ist horsemanship primär der korrekte Umgang mit dem Pferd (wie er sich im unten stehenden Zitat versteht und hoffentlich sich durch Tabasco's Tagebuch zieht) - ich möchte den Begriff jedoch sogar so erweitern, daß er auch das korrekte Miteinander unter Reitern einschließt. Und alles von Egoismus über Neid bis hin zu Unzuverlässigkeit für allemal ausschließt. Insbesondere deshalb, weil ich beobachte, daß die Menschen, die sich ihren Nachbarn gegenüber so verhalten, oft auch den Pferden gegenüber zwar Forderungen stellen und Leistung abverlangen, aber nie das dankende, manchmal menschelnde Element zum Ausdruck bringen.
Der Begriff ist nicht neu - eher alt aber vielmehr in Vergessenheit geraten, und lobenswerterweise hat sich Henning Reitevents dem Thema momentan angenommen, indem dort "alte Meister" und künftige alte Meister zu Wort kommen. Als Einstieg und nur Auszug vieler schöner Worte zitiere ich mal zu horsemanship:

"Theodorescu erkennt das daran, wie jemand mit dem Pferd umgeht. Gute Freunde verstehen sich ohne Worte und ohne viele Gesten. Deshalb sind unsichtbare Hilfen des Menschen im Sattel schonmal das, was Theodorescu sich von einem Pferdemenschen als Freundschaftsbeweis wünscht. "Das ist gutes Reiten." Horsemanship ist Reiten lernen wollen. Zwei Lebewesen, die sich völlig unterschiedlich bewegen, sollen ein gemeinsames Gleichgewicht finden. Das ist schwerer, als wenn ein Seiltänzer einen zweiten Menschen auf seinen Schultern trägt", vergleicht der alte Meister. So muss der Reiter lernen, ausbalanciert zu sitzen und das Pferd muss lernen, im Gleichgewicht zu sein und seine Hinterhand zu gebrauchen, um den Reiter zu tragen. "Ins Gleichgewicht bekommen wir das Pferd, wenn wir viele halbe und ganze Paraden reiten. Dann nehmen die Hinterbeine Last auf und das Genick ist automatisch der höchste Punkt. Das Pferd soll nicht wie ein krummbeiniger Arbeiter einen schweren Sack mit krummen Beinen schleppen. Es soll tanzen." Das dauert. Aus den Anweisungen der Reitlehre soll irgendwann Kunst werden. Horsemanship ist Reitkunst."---

Schön, oder...
Darin steckt sooo viel, die guten Freunde (Vertrauen!), Balance, Kunst... aber auch die anatomischen und technischen Feinheiten, die dazu führen, daß das Pferd tanzt. Daß ich das Gefühl habe, das Pferd tanzt. Das passiert NATÜRLICH nicht nur in der Dressur!!!
Und übrigens:
Das Leben ist viel zu kurz, um nur Dressur zu reiten!

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