Leider gibt es im Leben nicht nur "schönste Momente". Darüber kann man sicher lange philosophieren, so in die Richtung "wenn es nur schöne Momente gäbe, könnte man diese gar nicht wertschätzen"... nun denn, hier und jetzt gibt es gerade meinen Champion betreffend ein paar ganz fürchterliche Stunden.
Heute morgen kam ich zur Pferdeklinik Butzbach, wo Tabbi am Di. morgens per OP einen kaputten, faulen Zahn gezogen bekommen hat. Mich ereilte ein Riesen-Schreck und eine fürchterliche Erinnerung, als ich ihn dort heute (Do) auf dem Paddock stehen sah: Kopf gesenkt, trauriger teilnahmsloser Blick und körperlich völlig fertig. Ich habe ihm sofort von Galaktico erzählt, meinem damals nach der Reitpause ersten erworbenen Pferd (Trak., von Donaumonarch/Caprimond), der wg. eines Magengeschwürs leider auch so aussah und dieses Drama nicht überlebt hat.
Damals habe ich mir geschworen, daß kein Pferd auf meine Entscheidung hin wieder eine Kolik-OP bekommen wird - unter den gegebenen Umständen. Zurück zu heute: ich setzte mich also in einiger Entfernung, damit er Ruhe hat, zu ihm. Was passierte, er schwankte langsam auf mich zu und legte sich dann ab - komplett. Er stand wieder auf und legte sich wieder. Das sah so jämmerlich aus - und ich konnte ja nicht helfen!!!
Dann kam gleich die Tierärztin und brachte den zufällig wg. einer dortigen Schulung anwesenden Kolikexperten Dr. Erpenstein mit. In den nächsten Minuten mußte ich den armen Champion nochmal richtig leiden sehen: rektale Untersuchung, krampflösende Spritzen, Bremse drauf und auch noch Schlauchsonde mit Parrafinöl. Lecker!!!!
Gut gings ihm als ich wegfuhr jedenfalls nicht. Und gut ist was anderes. Seit einigen Stunden male ich mir jetzt aus, was im worst case zu tun ist. Und zittere weiter. Drücken wir dem Kämpfer die Daumen!!! Daß er wieder ein glückliches Pferd wird, und zwar diesmal ohne faulen, kaputten Zahn. Der monatelang weh tut!! Bis ihn jemand findet*.
* Interessant, daß mehrere Personen, die Dentisten und/oder Zahnärzte sind, immer wieder auf meine Bitte hin ins Maul geschaut - und nicht gesehen haben (wollen). Eigentlich komisch: ich habe ja den abgebrochenen Zahn stecken sehen, als Frau Dr. Müller ihn mir gezeigt hat. Ich bin der Meinung, ein Profi hätte allein aufgrund des Allgemeinzustands meines Pferdes viel früher erkennen müssen, daß eine derartige Ursache zugrunde liegt.
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