Während ich mir weiter den Kopf zerbreche, was wir nun tun können, um Tabasco wieder zu dem lebhaften, fröhlichen "happy camper" zu machen, als den ich ihn immer kannte, habe ich natürlich auch in der Chronologie dieses Blogs gestöbert. Ich möchte einige Fixpunkte bzw. Momente ausfindig machen, die Zeichen für seine Erkrankung gesetzt haben.
Während ich die Anfänge von Tabasco's Erkrankung hier niederschreibe, könnt ihr im Archiv des Blogs unter 2007 und 2008 einige Einträge finden, in denen sich Fehldiagnosen und entsprechende Behandlungen mit den entsprechenden Kosten gehäuft haben. Mir dreht sich wirklich der Magen um, wenn ich da jetzt reinschaue!
Wie alles anfing... Tabbi muss sich im Frühjahr 2006 infiziert haben. Er stand damals auf dem wunderschönen und für unsere Zwecke auch wirklich hervorragend geeigneten Wilhelmsbader Hof in Hanau. Ich erinnere mich, daß er fast täglich in der Box viele Zecken an sich hatte (teils mehr als fünf Zecken pro Tag), die ich ihm natürlich so schnell ich konnte, entfernte. Ich habe mir zunächst keine großen Gedanken gemacht, da ich bis dahin mit Zeckenproblemen wenig zu tun hatte und bis dahin ja auch ein gesundes, fittes, fröhliches Trakehnerpferdchen hatte.
Einige Wochen später fiel mir über mehrere Tage auf, daß sich Tabbi in der Rittigkeit verändert hatte, gleichzeitig ein stumpfes Fell bekam und auch an Gewicht verlor. Er war einfach nicht fit, und so rief ich meinen damaligen Haustierarzt, der von einer naheliegenden Tierklinik kommt. Ich erinnere mich sehr gut, daß ich diesem TA sagte, daß Tabasco Zeckenkontakt hatte. Dennoch: er faßte mein Pferd an dem Tag nichtmal an! Er drückte mir 2 Bandwurm-Kuren in die Hand, sagte, das sei sehr wahrscheinlich eine Verwurmung und ich solle ihm die im Abstand von 2 Wochen geben. Und verschwand.
Needless to say, daß danach zwar (man denke an das schubweise Auftreten) keine wesentliche Besserung eintrat (wie auch, wir haben ja etwas falsches behandelt), das Pferd aber weiterhin reitbar und willig war. Zwar meist unter dem Level, wie ich ihn kannte, aber noch immer einsatzbereit. In dem Jahr ist mir dann weiter nichts aufgefallen, ich zog lediglich ein- oder zweimal die in dem Stall ein- und ausgehenden Physioterapeuten bzw. Akupunkteure zu Hilfe, die die meinem Gefühl nach existierenden Verspannungen bei ihm etwas lösen sollten.
Grundsätzlich fiel mir seitdem auf, daß er sich mit dem Fellwechsel und im Winter etwas schwer tat - aber auch dabei habe ich mir nicht sooo viel gedacht. Sehr auffällig wurde er dann aus meiner Erinnerung im Frühjahr 2008, als er plötzlich seine Kopfform veränderte!
Ich muss sagen, zu der Zeit ist mir noch keine wesentliche nervliche Veränderung aufgefallen, jedoch optisch hat sich sein hübscher Trakehnerkopf im Stirnbereich in eine "Wasserbombe" verwandelt. Die Stirn kam weit nach vorn hervor. Auch dies (es hielt mehrere Wochen an, und verschwand dann langsam wieder) zeigte ich diversen Personen und Tierärzten, die es nicht ernst nahmen. Ich fragte mich nach diesen Erlebnissen, ob ich mir das alles oder einiges davon nur eingebildet habe. Denn natürlich vertraue ich auf das Wissen und den Rat von Tierärzten. Daß ich ein Pferdekopf jedoch grundlos derart verändert, war mir - anscheinend nur mir - aber schon etwas suspekt. Naja und den Rest aus 2008 mit angeblich gebrochenem Zahn, mehreren Kolikproblemen nach Sedierungen (ich bin seitdem ein Feind von übermäßiger Sedierung an Pferden!) könnt ihr im Archiv nachlesen. Die exakten Kosten für Behandlungen zähle ich hier nicht auf, aber es waren mehrere unnötige tausend Euro! Ich habe übrigens immer wieder erwähnt, daß ich einen Borreliose-Verdacht bei ihm habe. Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, daß ich im Laufe dieses Jahres mehrere Tierärzte und -kliniken kennen gelernt habe. Zu diesen habe ich heute kein Vertrauen mehr und kann sie daher auch für keinen Fall weiter empfehlen, außer wenn jemand mal ein paar Röntgenbilder haben will und etwas zuviel Geld in der Tasche hat.
Thursday, January 24, 2013
Wednesday, January 23, 2013
Tabasco's Borreliose-Tagebuch
Ein Tagebuch im Tagebuch... ich beginne jetzt mal, und weiß vor allem, wieso es in den letzten Jahren so still um uns geworden ist. Ich beginne jetzt aber auch deshalb, weil ich - wie einige andere auch - möchte, daß die Odyssee, die ich durchgemacht habe, bevor eine Diagnose da war, andere warnt und andere Pferde vor dem Leiden bewahrt, das Tabbi unfairerweise durchlaufen hat.
Ich möchte aber auch, daß es alle Tierärzte und Kliniken warnt, wieder so fahrlässig mit so deutlich-undeutlichen Symptomen umzugehen. Doch dazu später.
Gleich vorab: diese Gedanken aufzuschreiben, gehört ganz sicher nicht zu den schönsten Erlebnissen mit meinem Pferd. Aktuell ist unsere Familie sehr auseinander gerissen: Puppe steht allein zuhause und hält Stellung, während Tabbi bereits in der dritten Woche in der Tierklinik in Bad Vilbel steht und eine ordentliche Ladung Cobactan intravenös bekommt. So makaber es klingen mag, der 3.1. war der bisher "beste" Tag diesen neuen Jahres und zwar insofern, als daß meine sieben Jahre (!) andauernde Vermutung, daß Tabasco sich mit Borrelien infiziert hat, sich endlich offiziell bestätigt hat. Als ich ihn der Tierärztin am 3.1. vorgestellt habe, mußte ich mich fast schämen, in welchem Zustand ein Pferd sein kann, das nicht in Irland oder Spanien auf der Straße ausgesetzt wurde, sondern sich eigentlich permanenter sorgenvoller Beobachtung erfreut. Ich wurde gefragt, ob ich ihn in den letzten sechs Jahren jemals geritten habe. ...
Nach einer kurzen Nicht-Bewegungsstudie (will sagen, wir versuchten ein Vortraben, was aber nur ein Vorschleifen war, da sich die HH quasi weder tragen noch balancieren konnte) nahmen wir Blut und dieses wurde endlich mal an Zecklab geschickt. Die Tests der Vorjahre, lieblos und ohne Überzeugung auf meinen Wunsch hin gemacht - waren immer bei den "herkömmlichen" Labors*, die leider offenbar nicht in der Lage sind, wirklich detailliert zu diagnostizieren, ob aktuelle Borreliose Vorgänge ablaufen. Nicht so Frau Dr. Liebisch von Zecklab, die ganz sicher zur versuchten Rettung des Tabasco beiträgt. Über die Werte informiere ich gern per persönliche Anfrage.
Dies sei der Vorspann, ich zäume die Sache jetzt mal mehr oder weniger von hinten auf.
* wichtig ist vielleicht auch noch die Anmerkung, daß diese Tests alle nicht eindeutig negativ waren, aber leider auch nicht eindeutig positiv. Die leicht positiven Titer wurden mit einem völlig normalen Borrelienkontakt in Verbindung gebracht. Heute würde ich 1. jeden Bluttest auf Zecken ausschließlich an das Zecklab schicken und 2. bei auch nur leichtem Verdacht plus entsprechenden Symptomen eine Behandlung mit Antibiotika in Erwägung ziehen. Ich bin sicher, daß es zum frühestmöglichen Zeitpunkt mehr Heilungschancen gibt, als wenn alles bereits in einem dramatischen chronischen Stadium ist.
Ich möchte aber auch, daß es alle Tierärzte und Kliniken warnt, wieder so fahrlässig mit so deutlich-undeutlichen Symptomen umzugehen. Doch dazu später.
Gleich vorab: diese Gedanken aufzuschreiben, gehört ganz sicher nicht zu den schönsten Erlebnissen mit meinem Pferd. Aktuell ist unsere Familie sehr auseinander gerissen: Puppe steht allein zuhause und hält Stellung, während Tabbi bereits in der dritten Woche in der Tierklinik in Bad Vilbel steht und eine ordentliche Ladung Cobactan intravenös bekommt. So makaber es klingen mag, der 3.1. war der bisher "beste" Tag diesen neuen Jahres und zwar insofern, als daß meine sieben Jahre (!) andauernde Vermutung, daß Tabasco sich mit Borrelien infiziert hat, sich endlich offiziell bestätigt hat. Als ich ihn der Tierärztin am 3.1. vorgestellt habe, mußte ich mich fast schämen, in welchem Zustand ein Pferd sein kann, das nicht in Irland oder Spanien auf der Straße ausgesetzt wurde, sondern sich eigentlich permanenter sorgenvoller Beobachtung erfreut. Ich wurde gefragt, ob ich ihn in den letzten sechs Jahren jemals geritten habe. ...
Nach einer kurzen Nicht-Bewegungsstudie (will sagen, wir versuchten ein Vortraben, was aber nur ein Vorschleifen war, da sich die HH quasi weder tragen noch balancieren konnte) nahmen wir Blut und dieses wurde endlich mal an Zecklab geschickt. Die Tests der Vorjahre, lieblos und ohne Überzeugung auf meinen Wunsch hin gemacht - waren immer bei den "herkömmlichen" Labors*, die leider offenbar nicht in der Lage sind, wirklich detailliert zu diagnostizieren, ob aktuelle Borreliose Vorgänge ablaufen. Nicht so Frau Dr. Liebisch von Zecklab, die ganz sicher zur versuchten Rettung des Tabasco beiträgt. Über die Werte informiere ich gern per persönliche Anfrage.
Dies sei der Vorspann, ich zäume die Sache jetzt mal mehr oder weniger von hinten auf.
* wichtig ist vielleicht auch noch die Anmerkung, daß diese Tests alle nicht eindeutig negativ waren, aber leider auch nicht eindeutig positiv. Die leicht positiven Titer wurden mit einem völlig normalen Borrelienkontakt in Verbindung gebracht. Heute würde ich 1. jeden Bluttest auf Zecken ausschließlich an das Zecklab schicken und 2. bei auch nur leichtem Verdacht plus entsprechenden Symptomen eine Behandlung mit Antibiotika in Erwägung ziehen. Ich bin sicher, daß es zum frühestmöglichen Zeitpunkt mehr Heilungschancen gibt, als wenn alles bereits in einem dramatischen chronischen Stadium ist.
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