Tuesday, January 27, 2009

Die Familie findet zusammen (Sheriff)


Unter der Rubrik "Stories vom Immenhof" findet wohl fast jeder desillusionierte (Neu-) Stallbesitzer wenig zu erzählen. Unser Glück, daß wir eine kleine Farm haben: die hat zwar logistische Nachteile insoweit als daß wir wirklich versuchen wollen, z.B. keinen Misthaufen anzulegen, und auch für einen "eigenen" Reitplatz reicht es nicht. Koppeln müssen natürlich noch her, aber die sind dann außerhalb der Farm.

Will sagen: die Arbeit hält sich bei uns noch in Grenzen, und glücklicherweise faßt unsere Scheune die 500 Ballen Heu, die ich über das Jahr benötige.

So langsam bilden sich hier die einzelnen Charaktere heraus, wobei ich natürlich (!) überwiegend auf die der Pferde eingehe. Landy, der Neuzugang, scheint mir ein kleiner pienziger "ich-tu-mir-ständig-was" zu sein. Erst der Riß über dem Auge, dann zieht er sich in regelmäßígen Abständen die Schuhe ab und so richtig reiten konnten wir bis dato immer noch nicht. Er ist allerdings ein Schätzchen, super-anständig (wiederhole ich mich?), und auch für Dummheiten zu haben. Gestern Nacht hat er die gesamte Boxenmatte völlig hochgehoben, zusammengeknüllt und stand dann am Morgen drauf mit Augen, die sagten "hab ich gut hingekriegt gell? Sieh mal zu, daß Du mir das jetzt wieder glattziehst". Nun - der Sheriff war nicht da!

Der Sheriff: das ist -nota bene- kein Orden, sondern eine Berufsbezeichnung. Und Tabbi ist ja bereits mit einem Stern auf der Stirn geboren, so meint er offenbar jetzt, er müsse überall dabei sein und alles sehen UND vor allem entscheiden, wer wann was machen darf. Und das hängt meist von seinen eigenen momentanen Vorlieben ab. Bei der Boxenmattenaktion (s.o.) war er in der Box, also ohne Möglichkeit, Landy von den Dummheiten abzuhalten. Ich vermute, er hat in der Nacht nicht soo gut geschlafen, weil es vom Nachbarn her ständig geraschelt und gekruschelt hat. Tja, man beobachtet also in so einem vierer-Team doch recht viel und anders als als Einsteller in einem Reitstall. Ich beobachte besser, was und wieviel die Pferde fressen, ich sehe besser und eher am Verhalten, wie es ihnen vermeintlich geht (also vermenschelt interpretiert). Dafür nehme ich ganz explizit Nachteile in Kauf, die durch das Offenstallleben (in Bezug auf geritten werden) und auch durch das Fehlen reitsportlicher Anlagen vor Ort damit einher gehen. Dennoch, ich bleibe dabei, sobald wir die Situation mit dem richtigen Beschlag für diese Böden im Griff haben, werde ich viel in den Hügeln hier trainieren können, zumindest was klettern, galoppieren und natürlich auch bummeln und relaxen angeht. Schöner geht es nicht!


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