(Eigentlich ists ja fast lächerlich dieses Jahr von einer "Saison" zu sprechen, aber...) Nun, die Turniereinsätze für Tabasco waren heuer überschaulich. Das Jahr fing so an, daß Philine mir den guten Tipp gab, Star-Jockette Heike Jahncke zu fragen, ob sie Tabasco in ein paar L und CIC* Vielseitigkeiten vorstellen möchte. Und - sie mochte!
Wir waren dann im März auf Einladung der TSF (hier konnten wir von Heike's Einladung mit Kaete profitieren und Tabbi mitnehmen) in Warendorf direkt auf dem Gelände des DOKR. Das Training an der Bundeswehrsportschuel wurde von Kai-Steffen Meier gehalten, Wetter war für die Jahreszeit spitzenmäßig. Der Übungsplatz dort bietet neben hervorragendem Boden, der für fast alle Witterungen geeignet ist, einen Sprungpark erster Klasse. Eher wenig ganz einfache Aufgaben, aber dann wirklich fast alle möglichen Geländesprünge, die man sich vorstellen kann. Ein variabler Wasserkomplex, Auf- und Absprünge, schmale Elemente, eine Sunken Road... Heike hatte bis dato grad einmal auf Tabbi gesessen, der bekanntlich 2 Saisons nicht wirklich sportlich im Training war. Dafür haben die 2 ihre Aufgaben wirklich beachtlich gemeistert. Aus meiner Sicht war Tabasco nicht durchgymnastiziert. Da er gerade im Gelände manchmal etwas grell wird, ist es natürlich für einen Reiter nicht ganz einfach, das recht ungymnastizierte Pferd fachgerecht zu regulieren. Da wir alle einen recht ehrgeizigen Ansatz hatten (haben), haben Heike und ich noch ein paar Wochen über die Situation nachgedacht und uns dann dagegen entschieden, die Saison im Wettkampf anzugehen. Hintergrund ist, daß ich Tabasco auf keinen Fall wegstellen möchte. Da Heike doch über 100km weit weg wohnt, war damit die reelle Möglichkeit zu trainieren nicht gegeben. Alles andere wären Kompromisse geworden. Dennoch bin ich 100%ig sicher, daß sich die Beiden mit etwas mehr Training hervorragend zusammen gefunden hätten und erfolgreich gestartet wären...
Einige schlaflose Wochen (in dieser Hinsicht zumindest) später startete dann das Duo Christoph Wörner mit Tabasco. Christoph wohnt zwar deutlich näher als Heike, ist jedoch beruflich so eingebunden, daß auch hier im Training Kompromisse zu machen waren. Die Harmonie zwischen den beiden stimmte vom ersten Reiten an, so daß ich zunächst zuversichtlich war, daß wir dennoch auf unser Ziel zuarbeiten könnten. Schlußendlich startete die Saison relativ unvorbereitet mit eineer Nachnennung im Mai in Altenstadt, wo die beiden nach einer hm, verbesserungsfähigen Dressurleistung sich noch ins vordere Drittel vorkämpfen konnten. Besonders beachtlich für dieses Debut war die Nullrunde im Gelände, die nicht einmal 15% der Teilnehmer geschafft haben. Anschließend folgte eine weitere A-Vielseitigkeit in Obernburg. Aus meiner Sicht vom Rand des Vierecks war der Auftritt der Beiden in Obernburg bereits deutlich harmonischer, dennoch zeigten sie auch hier eine recht schwache Dressur, was letztendlich wieder zu einem Reserveplatz am Ende führte. Mit dem CIC* im Hinterkopf nannten wir zum "vorbereitenden Training" bzw. als Formüberprüfung gedacht dann ein L-Springen auf dem Trakehner-Turnier in Rodheim-Biber im August. Tabbi und Christoph konnten sich im A-Springen einen schönen 3. Platz erreiten, im L-Springen fielen leider aufgrund mangelnder Harmonie zweimal die Stangen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir aus Termin- und Trainingsgründen bereits abgehakt, daß es 2011 noch zu einer L- oder CIC* VS kommen könnte. Stattdessen war das erklärte Saisonziel der Start in Drommershausen zur HMM. Um es vorwegzunehmen: durch einige ungünstige Vorfälle (ich hatte 1 Woche vor dem Turnier eine Chiropraktikerin am Pferd, nach deren Behandlung er komplett klamm ging und unreitbar war) sind wir nicht dorthin gefahren - allerdings ist das Turnier auch wegen heftigen Unwettern ins Wasser gefallen und somit aus-gefallen. Damit - und mit den Folgen der chiropraktischen Behandlung - gehen wir in einen Reha-Herbst, was aufgrund meiner anhaltend beschränkten Reitsituation wirklich nicht dramatisch ist. Dramatischer ist für mich die derzeit ungeklärte Frage, ob Tabasco grundsätzlich gesundheitlich "sportfähig" ist. Ich bin überzeugt, daß er sowohl vom Vermögen als auch vom Biß und seinen gesamten Eigenschaften sehr wohl in der Lage ist, eine Sterneprüfung nicht unter "ferner liefen" zu beenden. ABER die wichtigste Grundvoraussetzung dafür ist, daß er körperlich fit und gesund ist. Ein sorgfältiges Aufbautraining wird dann zeigen, ob wir den Weg zum Stern wagen können - oder es lieber lassen sollten.
PS: Das Trakehner Turnier ist wirklich eine gute Erfindung, mir hat das Ambiente dort sehr gut gefallen. Schade, daß Dressur und Springen terminlich getrennt waren, und schade, daß doch nur recht wenige Elche den Weg dorthin gefunden hatten....
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