Tuesday, September 22, 2009

"Ein Logenplatz in der Natur"

Foto: ... direkt auf dem Weg zum Watt


... so wirbt der Cuxhavener Reiterhof Küstenlümmel - ähnlich lese ich es eigentlich nur bei den Safari-Lodges in Afrika, mit Blick auf Savanne, Wüste, Antilopen und Zebras. Meist sind diese Logenplätze wirklich luxuriöse, unbezahlbare "Suites" mit Zeltcharakter, eben inmitten der Natur. Wenn es denn in Deutschland einen Ort gibt, der sich mit einer Safari-Lodge vergleichen kann, dann gehört der Küstenlümmel mit Sicherheit dazu!
Nichtmal abseits vom touristischen Trubel und dennoch einsam und ruhig im küstennahen Wald gelegen, hat uns ein traumhafter Urlaub erwartet. Schon kurz vor der Ankunft am Hof kamen mir fast die Tränen, als ich links und rechts des Weges die wunderbaren Sandwege sah, die explizit als Reitwege gekennzeichnet sind. Im Grunde ist die Sahlenburger Heide sowie das Watt um Cuxhaven und Holte-Spangen touristisch bestens erschlossen. Es gibt mehrere größere Campingplätze sowie eine Vielzahl an Pensionen und Hotels, dazu das übliche Gastronomie- und Shoppingprogramm sowie Schlechtwetteralternativen en masse - denn das Wetter ist bekanntlich in der Regel das Hauptproblem eines Urlaubs in Deutschland - so man denn im Urlaub von Problemen sprechen kann. Dennoch fühlten wir uns hier wirklich fernab von Lärm und Trubel.
Schöne. Ferien.
Für uns reisende Engel gab es 5 volle Tage Spätsommersonne! Inclusive wunderschöner Sonnenuntergänge und genügend Sonne für faule Stunden mit einem guten Buch in der Hand im Strandkorb (direkt auf dem Küstenlümmel), auf der Relaxliege oder auf der Terasse. Indes hatten die Pferde auch direkt sowas wie eine "Kur": Box, Futter, Koppel - alles zur freien Verfügung und vom Feinsten. Und wir hatten Urlaub! Wir mußten weder Füttern noch misten!
Was ihr wollt: * (Warmduscher-), **(Power-) oder ***(Hardcore-)-Tour
Ein völlig entspanntes Programm mit vielen Abenteuern wartete auf das gesamte Team Tabasco. Ich träume von Ritten am Meer seit Jahren und für mich ging ein Traum in Erfüllung, als wir gleich am ersten Abend ungeduldig losgeritten sind. Die Tidenzeiten waren für die "große Tour" nach Neuwerk nicht geeignet (macht nix), so bin ich zunächst mal mit Tabbi allein losgezogen. "Zum Watt" stand schon nach wenigen Metern auf dem Schild, und ich dachte fein, dann verreiten wir uns wenigstens nicht. Also sind wir beide mit der uns eigenen Neugier vorangestapft. Dort angekommen, erwartete uns das volle Programm an Adrenalin in der Abendsonne: Möwen, Hunde, schnatternde Schulklassen auf Wattführung, kurzum alles bunte bewegende Punkte im spiegelnden Watt.
Das war dann selbst dem Sheriff zu gruselig. Er stoppte alle 2-3m, um die Lage zu peilen. Wir waren bestimmt grad 50m im Watt, meinen Auftrag als "Jockey" konnte ich mangels Ortskenntnis auch nicht erfüllen (denn ich hielt die spiegelnden Flächen für tieferes Wasser und traute mich daher nicht weiter vor) und so kehrten wir mit diesem ersten aufregenden Eindruck um - zurück auf den Sandweg längs der Küste. Der lud dann so richtig zum galoppieren ein, was wir dann auch nach Herzenslust taten - ein Weg OHNE ENDE!!!! Er hatte natürlich ein Ende, und grad dort angekommen, startete der Rotkreuzhubschrauber DIREKT über unserem Kopf zum Einsatz. Hatte ich (!) ne Panik - nur Sheriff interessierte sich trotz des ohrenbetäubenden Lärms und den drehenden Rotoren nicht die Bohne für das Ding, das seinen Galopp hier und jetzt ganz bestimmt nicht stoppen sollte.
Profi-Besuch und zwei bildschöne Trakehner am Meer
Von Donnerstag auf Freitag kam dann recht überraschend Maren mit Tabbis damaligem Koppelkumpel Kaspar auf Besuch. Jetzt sollte die Watt-Tour erst richtig starten. Die zwei Jungs waren in freudiger Aufregung und mit den norddeutschen Profis an der Seite ging die Tour diesmal dann auch wirklich auf dem Weg nach Neuwerk bis durch die drei ersten Prile durch. Mehrere schöne Galopps halfen uns dabei, ein paar Kilometer gut zu machen, bevor uns dann die nahenden Wattwagen überholten. Für mein kleines Hasenherz war das dann auch genug. Gefühlte 6km galoppiert, mahnte ich zum Umdrehen. Wie gesagt, Neuwerk läuft nicht davon. Jedenfalls waren das weit und breit die schönsten Pferde im Watt, unsere zwei Trakehner!
Abends waren wir dann noch zum Ausklang eines wirklich schönen Tages in einer ganz netten Pizzeria in Cuxhaven essen.
Am Freitag hatte dann Tabbi - nach einem weiteren schönen Ritt in die Heide mit Kaspar an seiner Seite - oder vielmehr hinter sich, denn Kaspar versteht es besser als jedes abgebrühte Schulpferd, seine Konzentration nach innen zu verlegen und träumend hinter einem Leittier hinterher zu trotten - etwas dicke Beine. Nicht besorgniserregend, aber dennoch mahnte das zu einer Pause. Kalt abgewaschen, Clay drauf und ab auf die Koppel.
Nach Maren's Abreise sind wir gleich noch "hinterher gefahren" und haben Tabbis Familie in Farven besucht. Eigentlich alle, außer Silke. Zu süüüß, die Mädels.
Samstag und Sonntag standen dann weitere Heide- und Wattritte, diesmal mit Annika und Leo, auf dem Programm. Letzterer wurde dann allerdings erneut eine Tour von mir mit Tabbi allein, weil Leo am Sonntag früh ein wirklich dickes Bein hatte und daher zuhause bleiben mußte.
Tabbi und ich bummelten also zum Abschied - diesmal wegekundig wie die Profis - direkt zum Watt, legten einige schöne Galopps ein und planschten nochmals im ersten Pril.
Ich kann nur eins sagen: der Abschied war wirklich traurig.

Sunday, August 16, 2009

Die grüne Saison


Dieses Wochenende wurde die grüne Saison einmal versilbert*, aber im Grunde bleiben wir unserer Linie treu :-(. Wieder eine grüne Schleife, als 6. in der Geländehunterklasse von Offenbach-Rumpenheim. Das ist zum Saisonende ein Geländeturnier (d.h. keine komplette VS im Angebot), das wir immer recht gern wahrnehmen, weil es einen weniger professionellen, dafür lockeren und familiären Charakter hat.
Dieses Jahr gab es einige Unstimmigkeiten - seitens des Veranstalters kann man nicht alles im Griff haben, dennoch hat sich das mittlerweile routinierte Team diesmal nicht nur Freunde gemacht. Während bei der erst ganz aktuell in der LPO verankerten Hunterklassen alle anderen Veranstalter in den Ausschreibungen bereits auf evtl. Handicaps hinwiesen, ließen uns die Freunde aus Rumpenheim alle nennen, um dann 1 Tag vor Prüfungsbeginn per lapidarer e-mail zu verkünden, daß die Nennung der Huntergelände 80 und dem Stilgeländeritt Kl. A per LPO nicht erlaubt sei. Prima. Jetzt wissen wir es alle, aber hätte man das nicht der Hobbyreiterzielgruppe durch vorherige Mitteilung kommunizieren können? Da kam einiger Ärger auf, und nicht zuletzt der dabei zuviel gezahlte Einsatz wurde nicht zurück gezahlt.
Hat dieses Turnier vor einigen Jahren mich auch (fast) eine schöne Platzierung gekostet, weil ich ein - nicht in der Skizze eingezeichnetes - Pflichttor nicht geritten habe.
-- Wie auch immer, Tabbi ist momentan weiterhin gut drauf, hat die Trainingsrunde in Butzbach bei Jens Fleischer sehr locker und motiviert absolviert - und war auch genauso jetzt wieder am Tempel drauf. Eine flotte Runde powerte er mir die 10 nicht zuu einfachen Sprünge durch, kam allerdings wieder ein paarmal etwas zu dicht, was mich am Ende wahrscheinlich einige Prozentpunkte kostete. Der Kurs fing wirklich einfach an (fast ein wenig zuu niedrig), hatte dann aber einige schmale und knifflige Elemente. Ließ sich den Hunterkriterien entsprechend aber in flüssiger Linie reiten.

*In der Mannschaft, RC Altenstadt II haben wir den Sieg ganz knapp verpaßt, und als Ehrenpreis ein Leovet Pferdeshampoo pro Pferd mit nach Hause nehmen dürfen.

Monday, August 10, 2009

Mein Name ist Tabasco

Hallo,

ich heiße Tabasco und bin 10 Jahre alt.
Ich lebe mit meiner Familie in Calbach/Hessen. Das ist bei Büdingen in der Wetterauer Schweiz. Also hier muß man klettern, egal wohin man geht. Sonst ist hier die Gegend eher flach, nur bei uns nicht. Aber da wo ich groß geworden bin (bei Bremen) ist es auch flach.
Ich mag am liebsten Bananen. Mein Hobby ist Sheriff-sein.
Die Koppel finde ich cool, solange es nicht zu heiß ist. Lustig finde ich, wenn es volle Kanne regnet. Nur danach kratzt das Fell immer so und ich muß mich wälzen. Dann sagt die Mama "ohje, hat der sich paniert". Versteh ich gar nicht, denn das ist so cool. Was ich nicht so leiden kann, ist wenn die Mädels mit dieser komischen Maschine kommen, und mir ohne zu Fragen alle Haare abscheren. Unverschämt, das kitzelt, das ist Tierquälerei! Ich blas mich dann immer auf und mach mich groß und krieg ganz große Augen, um denen Angst zu machen. Funktioniert aber nicht, und dann sagen sie hinterher auch noch, daß das schick aussieht und ich vorher (im Winter) aussah wie ein Isländerpferd. Ich mag Isländerpferde, und die frieren wenigstens nicht. Aber ich werd ja nicht gefragt.
Ach übrigens, ich war und bin auch ein Model. Ich habe nämlich den Trakehner-Charme, obwohl ich nicht "typvoll" bin sagen sie. Model war ich bei Thomas Cheney und Alexa Pfau, und natürlich kann man mich auch immer wieder buchen. Mit oder ohne Reiter.
Ansonsten hab ich die Sache zuhause ganz gut im Griff. Das war mir schon wichtig. Der Kumpel muß springen und wenn ich was will dann krieg ich das meistens auch.
Manchmal sagen sie ich sei frech aber das stimmt nicht. Man muß ja sehen wo man bleibt.
Wir sind ansonsten schon ein sportlicher Trupp. Chris vor allen Dingen. Das ist der Chef und Chef-TT. Der läuft manchmal sogar 100km am Stück, das hat er vor ein paar Jahren mal gemacht in der Schweiz. Also in Biel, das ist nicht die Wetterauer Schweiz, sondern die richtige Schweiz. Wo Kühe mit so riesigen Glocken die ganze Nacht bimmeln. Ja er hat gesagt, da ist er nachts gelaufen (wahrscheinlich damit keiner merkt wie bekloppt einer sein muß, 100km am Stück zu laufen). Ansonsten läuft Chris manchmal 10 oder 20km, oder einen Marathon. Wir sind eigentlich 2 sportliche Buben. Ich ja auch. Mir macht ja nix was aus. Nicht das klettern, aber erstrecht nicht eine Geländestrecke wo Mamma Jockey manchmal Schiss kriegt.
Mir gehts jetzt wieder ganz gut eigentlich. Ich bin ein fittes Kerlchen, in vieler Hinsicht.

Wir haben uns an einige schöne Ritte aus den letzten Jahren erinnert. Denn in der Hunterklasse und im Stilgelände gibts ja meist Kommentare von den Richtern. Zieh Dir das mal rein:
a) Niederwaroldern, Pilotprüfung Gelände-Hunter 90 (2006): "Ein Ritt, der dem schon sehr nahe kam, wie wir das sehen wollen" (E. Schulte-Günne, WN 85%, 1. Platz)
b) Fulda, Pilotprüfung Hunter 95: "Ein Pferd mit hohen Rittigkeitswerten, guter Bascule. Die Reiterin immer sicher im leichten Sitz..." (T. Kaspareit, WN 78%, 1. Platz)
c) Gravenbruch, Stilgeländeritt Kl. A (2007): " Wieder ein gewohnt souveräner Ritt ... aber sie hat ja auch ein gutes Pferd!!!" (G. Kaffenberger, WN 8.0, 2. Platz sehr souverän, das war unser allererster Stilgeländeritt Kl. A und Mamma Jockey hat ca. 2min lang die Luft angehalten. Ich habs wohl gemerkt tss. tsss....)
d) Kaisersesch, Hunter-Gelände 90er (2008, 1. Starterin): "Eine schöne Runde, 86%.... Das ist sehr gut" (nn, WN 86%, 2. Platz)
Und da war ich gar nicht fit. Jetzt bin ich wieder fit und freu mich auf die Nordsee. Wir fahren an den Strand!!! Yippie!!

Film: Geländetraining Indoor (TSF, Trakehner Sportförderung) mit Dibo 2007

Monday, July 06, 2009

Hurra! Tabbi und ich sind 3. Kreismeister 2009

Foto: Die Rosetten der Kreismeisterschaften, incl. die (GRÜNE) Platzierung von Birstein 2009
Nach einem sehr emotionalen und in der Hinsicht enttäuschenden Wochenende haben Tabbi und ich uns mit etwas Glück die Bronzemedaille bei der Kreismeisterschaft Main-Kinzigtal der Disziplin Vielseitigkeit in Birstein geholt!!
Ich denke, ein absolut verdientes Saisonhighlight.
Glück gehabt, da die anspruchsvolle E-Geländestrecke so angelegt war, daß 60% der Teilnehmer ausscheiden mußten. Dadurch sind auch die weiteren nach der Dressur noch vor mir liegenden Mitbewerber aus dem Rennen gewesen. Emotionen, weil ich leider wieder mit anderen den Eindruck teilte, daß Senioren in Kl. E unerwünscht sind - und dies nicht via Ausschreibung, sondern via schlechter Noten in den Prüfungen geahndet wird. Angesichts des Aufwands, den wir betreiben, finde ich dies wirklich enttäuschend. Sicherlich ist Notengebung immer etwas subjektiv, jedoch gibt es klare Linien/Richtlinien, denen eine Bewertung folgen sollte. Und dies war in Birstein ganz klar nicht gegeben!! Tabbi ist alle drei Teilprüfungen sehr schön und motiviert gelaufen, ich war auch weitestgehend gut drauf, der (mein) Rücken stört natürlich nach wie vor. Heute hat sich Tabbi jedenfalls erstmal einen Koppeltag verdient, und ich hoffe er kann ihn auch ohne Bremsenplage genießen!!

Monday, June 15, 2009

3x Lauterbach





Als kleiner Nachtrag zum Lehrgang in Lauterbach mit Annette Wyrwoll, den Micha mit Tabbi geritten hat (s. Fotos).

Mittlerweile waren wir noch bei Rolf (Petruschke) zum Training, aber leider war ich dort ziemlich gefrustet, weil mein Rücken weh tut. Wie war das (Oscar Wilde), das Pferd ist vorn gefährlich, hinten gefährlich und in der Mitte ziemlich unbequem.

Sinngemäß.

Tuesday, June 02, 2009

Sonntag, 30.5., Hammersbach

Mein Tabbi hat am Sonntag mit Micha sein erstes L-Stilspringen gelaufen und mit 7.5 gewonnen!!!

Saturday, May 30, 2009

Wanna share?


I really want to share this one with you - "in perfect harmony": 29 May, 2009




Tuesday, May 19, 2009

Our day

Photo: Sheriff and Schneckchen
Photo: "Bauer relaxed"

Well maybe this not too exciting times leave a little room to update the reader about "our day". Our typical day at the barn.
In theory, I am thinking about how to recover and get back in shape, for all of us. In theory, I discuss with the officials of the Hunterklasse in Germany about how to get this competition running more smoothly and professionally as there are some obvious bugs that need to be fixed.

In practice, however, we get up every morning at around 5h30. Tabbi and Landy are out there waiting for their first hay. They have hay available 24-h, but in the morning, they get a new load. Tabbi is - as usual - screening the surroundings as a good sheriff needs to know what's going on. Sometimes, though, Chris has found him lying and having a rest.--
A little later, around 6h30, both get their first real food. And while they eat, I usually clean the barn and make it ready for the day. And once that's done, I have my first coffee.
After that, our summer activity is "walking to the pasture". It is a 15mn walk and I tend to have one sheriff to stop and one Landy to pull (here I call him Schneckchen) at the same time. Might help get longer arms in the long run. Both boys are out there then for a half or full day, depending on the rest of the program.
Later, we go back. Grooming, riding etc. is on the schedule. And of course the evening meal. I think this standard program fits the minds of the boys pretty well - at least, I see no complaints of any sorts. As there is no stable and not too much water out there, they are happy to return to their "house" and up to now, they are motivated enough to work and move around. I will try to catch a pasture scene on video, it's real paradise: apple trees behind us, the lake with frogs and all kinds of birds in front of us. And cattle and other horses as neighbors.

Monday, May 18, 2009

Altenstadt I

Nachdem ich letztes Jahr vor Stolz über meine Wertnoten fast geplatzt wäre, schweige ich 2009 lieber darüber... Altenstadt, eine kombinierte Prfg. der Kl. E, sollte am letzten WE wieder eine Warmup-Runde darstellen.
Hier nur kurz die Analyse - mehr halte ich hier mal nicht fest:
a) Dressur: gemessen an unserem Null-Training eine wirklich passable Leistung - halbwegs zufrieden
b) Springen: ohne Worte, Tabasco hat das perfekt gemacht
c) Gelände: ganz schlimm, die schlimmste Runde die ich je hatte, mit einem Steher!!!!! Ich bin untertourig losgeritten, ad 2 war der Boden etwas "slippery" und da hätte ich Tabbi mehr unterstützen müssen im Sinne von Vorwärtsgaloppieren und dazu kam, daß wir die Gamaschen nicht nachgezogen hatten (die Prof. Choice), so daß sie ihm nass um die Fesseln schlabberten, was sein Springgefühl bestimmt nicht verbessert hat. Der Arme mal wieder.
Und Jockey hat am Ende einen dicken Anschiß vom TT bekommen. Platzierung war natürlich mit so einer Runde nicht mehr drin! Bad luck, aber selbst schuld. Achso, nach Dressur und Springen lag ich auf einem echt guten 7. Platz!

PS. Kurzbeschreibung der Geländestrecke: Der Boden war aufgrund der sintflutartigen Regenfälle der Vortage noch ziemlich nass und fühlte sich etwas "schwimmend" an. Sollte zwar mit Stollen kein Thema sein, war aber vom Reitgefühl etwas so, daß es nicht so griffig war, als daß die Pferde wirklich zugaloppieren wollten. Sprung 2 war dann dieser ominöse Obstkorb, ganz hinten auf der Wiese, weg vom Reitplatz - nun da hats gehangen. Daß es da bei vielen - bis hin zum ausscheiden - gehangen hat, tröstet mich nicht. Well. Sprung 4 war ein Entenhaus, daß für Kl. E auch nicht zu verachten war, die nächste etwas schwierigere Passage war die Kurve auf der Rennbahn zum Wassereinsprung, Billiard-Wasseraussprung und - absprung. Die Kurve ist nämlich für Buschtempo relativ eng... ansonsten will ich auch zum Kurs weiter nichts sagen.

Sunday, May 10, 2009

Marbach (Teil 2)

Anreise
Am Freitag konnte ich mittags zeitig aufbrechen, um mehr oder weniger in Ruhe nach Marbach zu fahren. Landy, der durchgeknallte Hannoveraner und Tabbi (der Sheriff), der ausgeglichene, abgedrehte Trakehner, waren auf der Koppel und somit zufrieden mit sich, der Welt und ihrer Situation. Am Donnerstag waren wir noch zum Freispringen, und beide Jungs haben in der Gymnastikreihe einen sehr guten Job gemacht!
Die Fahrt nach Süden lief recht gut (für Freitag nachmittags), und so war ich -ohne Verfahren- bereits gegen 16 Uhr in Marbach. Kurz hinter Metzingen war ich schon total begeistert von der Landschaft der schwäbischen Alb und hatte bereits eine vage Vorstellung, wie das Ambiente des ältesten deutschen Staatsgestüts als Veranstalter der einzigen deutschen Weltcup-Qualifikation Eventing 2009 sein könnte. Denn ich war ja noch nie dort!
Nun, und mindestens genauso war es denn auch. Weitläufiges Gelände, mit vielen alten, aber gut erhaltenen Stall- und Wohngebäuden. Große Sommerkoppeln, wo auch gerade die Stuten mit ihren Neugeborenen grasten. Stundenlang könnte man erfreut zusehen, wenn sich die Kleinen an ihre ersten Galopps wagen und miteinander über die Koppeln buckeln und rennen. Zuuuu schöööön. Habe mich bei einigen auch gefragt, welches Schicksal sie denn mit 3 Jahren einmal erwarten wird....

Das Team
Ich sage mal das Orga-Team, dem ich für einen Tag angehören durfte, wirkte auf mich von Anfang an sehr professionell und wie ein Team. Ich durfte sogar auf dem Gelände (in der Fahrschule) übernachten, so daß ich nach der Anreise mein Zimmer bezog und von da an alles zu Fuß erledigen konnte. Schön. Natürlich -und coolerweise- wartete gleich ein erster kleiner Job: Aufbau für die Verfassungsprüfung. Mit Sonja Theis zusammen fuhren wir ein paar Schilder "Inspection" sowie einen (Wende-)Baum und eine Bank für die Vets und Richter nach oben vor die Stallzelte. Natürlich in einem der Jeeps des Sponsors. Unten in der Arena waren gerade die 3* Dressuren beendet worden, und es herrschte reges Treiben in Vorbereitung auf die CIC* Verfassungsprüfung. Die Stallzelte haben auch immer ihr besonderes Flair, aber so sehr ich das Eventing schätze, so wenig weiß ich, 0b ich auf dieses Nomadenleben dauerhaft Lust hätte. Gesetzt den Fall, ich stünde vor der Situation, mir zu überlegen, ob ich das aktiv noch ein/zwei Jahre machen wollte. N.B.: Ich hätte aber heute auch in keinem anderen Beruf auf dieses Nomadenleben Lust, spätestens seit wir in Büdingen leben, möchte ich soviel wie möglich zuhause sein!

Verfassungsprüfung oder " Wir haben heute leider kein Foto für Dich"
Ich möchte ein paar Worte dazu sagen, denn so eine professionelle Verfassungsprüfung habe ich ja live bisher noch nie gesehen bzw. miterlebt. Die Verfassungsprüfungen, die wir in unserer A- und L-Vielseitigkeit bislang hatten, waren immer recht formlos und man trabte mal eben nach Beenden des Springparcours zu Fuß über einen Weg (oder so). Hier jedoch: Heidi Klum's Topmodel-Show könnte kaum spannender sein, die Damen in Miniröcken, feschen Schirmmützchen und auf Ballerinas oder eher ziemlich hochhackigen Schuhen, auch die Herren in ihrer Uniform oder zumindest fesch herausgebracht, als würden sie "heute mal wieder ein Foto" bekommen wollen! Die Pferde - geraten dabei fast zu Nebenakteuren - auch einer schicker als der andere. Alle speckig glänzend, meist mit Karomuster oder, man kann es noch toppen, mit einem akkurat gebürsteten Kleeblatt auf dem Hintern. Ich habe keinen gesehen, der in die Holding Box mußte. Leider können diese Worte das Amusement, das ich bei diesem Event empfunden habe, kaum wieder geben!!

Samstag und die Ponys
Meine Schätzchen, die Ponys, waren am Samstag früh mit Dressur und Springen dran. Am Freitag Abend habe ich noch an der Meldestelle Kirus Vorgängerin (im Job bei Gita Zühlsdorf) kennen gelernt und wir waren im Gutsgasthof super lecker essen! Die spätere 3* Siegerin Simone Deitermann hat auch grad dort gegessen, wahrscheinlich war das nicht nur lecker und nett, sondern gibt auch echt Power :-). Ich habe extra ein großes Bier getrunken, weil ich Angst hatte, daß ich nicht gut schlafen können würde... war dann aber nicht so. Also bin ich am Samstag im Frühnebel schön pünktlich um 6 Uhr nach oben gegangen. In den Stallzelten herrschte noch ziemliche Ruhe, einige Helfer waren am füttern, und auch in der Meldestelle wurden grad die Rechner für den Tag hochgefahren. Ich habe zunächst die Dressur mitprotokolliert, mit Irene Loucka. Die kannte ich ja auch noch nicht, der Chefrichter Dr. Helmut Mett hat erstmal in seinem (?) Jeep (? Was sonst?) alle Protokollbögen etc. mit in die Arena genommen, und wir waren dann 2 Stunden lang - gut versorgt, aber OHNE Toilettenpause - gut beschäftigt. Ich fand es sehr interessant. Die besten 5 Ponydressuren waren echt gut, nach hinten dann wurden m.E. aber auch einige sehr schwache Ritte gezeigt. Wir hatten einige Fragen ob der doch sehr unterschiedlichen Regularien von FN und FEI, was Ausrüstung, Gebisse, aber auch (später im Springen) die erlaubte Zahl an Verweigerungen angeht...
11h30 war dann das Springen, wo ich ebenfalls den Protokollbogen vor mir liegen hatte und aus dem Turm heraus alles gut beobachten konnte. Da gibts nicht viel zu sagen, außer daß der spätere Sieger - BIANCOSPINO KING DI COLLE DE SAN MARCO (!!!!!!!!!!!) ein wirklich superchices ,weißes Pony ist. Ich war ja am gespanntesten auf die (hochgelobte) Geländestrecke und nun, mittags, da der offizielle Helferjob ja bereits beendet war, machte ich mich sogleich auf den Marsch zum Cross. Die Ponystrecke (CCIP*) hätte ich auch (gern sogar) geritten, alles super trassiert, schön gebaut und zwei, drei Klippen, die für mich Späteinsteiger aber machbar gewesen wären. Die CIC* hatte einige echte Klippen drin, wo ich momentan sagen muß, die hätte ich jetzt so nicht reiten wollen. Dafür sind wir nicht genug im Training. Die CIC*** (da frage ich mich erst gar nicht ob ich die hätte reiten wollen, NEIN!!!) ist schon für meinen Geschmack ziemlich heftig, was Anforderungen an Pferd und Reiter angeht. Und da ich noch heim wollte, habe ich mir auch nur die ersten drei, vier Reiter der CIC*** angesehen, u.a. Andrew Hoy.

Samstag und ein unschöner Anblick
Naja, bevor es denn auch mit dem Sonnenbrand zuviel wurde, lief ich zurück Richtung Start bzw. Auto, und kam dabei am Vorbereitungsplatz vorbei, wo gerade - und wohl schon bereits seit ca. 15 Minuten - Air Jordan von Frank Ostholt kerzengrade in der Luft stand und m.E. ziemlich deutlich kommunizierte, daß irgendetwas nicht in Ordnung ist. Nun kenne ich weder das Pferd (außer vom TV, ein dermaßen geniales Pferd) noch diesen Reiter persönlich, dennoch - es war bis in die Startbox so, daß man ihn prügeln mußte, er stand quasi nur auf den Hinterbeinen und wehrte sich! - kann ich bei diesem einen Fall nur sagen: der hätte nicht starten dürfen! Und als Horseman hätte er nicht reiten dürfen. Das grenzt an Tierquälerei. Schade, daß ich das noch gesehen habe, denn es hat mich traurig gemacht und das insgesamte schöne Erlebnis Marbach ein wenig überschattet. --- Bin dann schnell nach Hause gefahren und hab meine 2 Buben - nein 3 Buben - geknuddelt. Die haben es gut...

PS: Ganz wichtig, meinen super herzlichen Glückwunsch an den Reiterkameraden Kai-Steffen Meier, der immerhin als Hesse (auf denselben kleinen Geländestrecken hier in Hessen seine reiterliche Karriere angefangen hat) und mit einem in Hessen selbst gezogenen Trakehner bei seinem Badminton-Debut an diesem WE 21. wurde!!! Wahnsinn!

Tuesday, April 28, 2009

... wir spielen Cowboy und Indianer

"Komm, hol das Lasso raus!" sagten wohl die Jungbullen der Nachbarkoppel heute morgen bei Ansicht ihrer Nachbarn (nämlich Landeur und Tabasco), wir spielen Cowboy und Indianer (yipp yipp!!). Sie entfernten sich aus ihrer Umzäunung und trabten recht flott an der Koppel vorbei (gottseidank an der Koppel, denn wer sich aus seiner Umzäunung freimachen kann, kann garantiert auch recht einfach einen Elektrozaun durchbrechen, um im Team mit Tabbi und Landy auf deren Koppel TORERO zu spielen.

So sagte ich also zu Chris, bitte lauf schnell zum Bauern Crispens und sag ihm, daß seine Jungbullen grad bei uns vorbeitraben, Richtung Frankfurt! Was er natürlich (als Marathonmann) auch tat. Dumm nur, ich bestehe den Eignungstest für Jungbauern garantiert nicht, daß es sich lt. Bauer Crispens nicht um Jungbullen (die Dinger hatten Hörner, aber keine Euter), sondern um Rinder handelte. WAS IST DER UNNERSCHIED ZWISCHEN EINEM BULLEN UND EINEM RIND? Ich denke das hat Tabbi und Landy auch weniger interessiert, dennoch war die ganze Aktion, inclusive die 45minuten Rettungsaktion, an der Chris sich beteiligte, aus unserer Sicht mal ein nettes neues Abenteuer vom Land. Eins ist sicher: Das Shirt von Chris kommt SOOOFOOORTTTT in die Waschmaschine!!!

Sunday, April 26, 2009

Formüberprüfung

Nun, die erste Formüberprüfung verlief erfolgreich, dennoch enttäuschend.

Gestern in Dieburg, eigentlich das klassische Saisoneröffnungsevent für die FN_Hunterklasse in Hessen, lief Tabasco für seinen ersten Parcours nach der langen Reha-Pause eine flotte, motivierte, und rhytmische Runde in der Hunter-95. Ich habe mich sauwohl gefühlt (wie meistens bei diesem Klasse-Pferd), dennoch haben die Richter unsere Runde (unkommentiert und unbegründet) mit einer 70% bewertet - was in diesem Fall eine wirklich hintere Rangierung bedeutete. Der Parcours war durchaus nach den Hunter-Richtlinien gebaut, mit vielen geraden Linien und Distanzen. Schade, daß naturnahe Elemente in diesem Jahr völlig fehlten, was erstrecht zu einer Einordnung in Punkt a) (s.u.) führt. SCHADE!
Von 20 Startern sind 5 ausgeschieden, mindestens 3 davon hätten sich besser zunächst einmal in der 75-er Klasse orientieren sollen, sprich: waren mit der Aufgabe überfordert.
Ich sehe die Hunterklasse in den meisten Fällen leider NICHT auf dem richtigen Weg, also nicht auf dem Weg, den die FN ihr seinerzeit zugedacht hat.
a) sind die Richtkriterien oft nicht bekannt, was dazu führt, daß es zu einem Stilspringen der Kl. E für Erwachsene degradiert
b) kommen noch immer - und insbesondere aufgrund der Senkung der Altersbeschränkung - zunehmend Reiter/innen ins Spiel, die nur auf die Altersgrenze warten, obwohl sie seit Jahren erfolgreich A und L /M reiten, und ganz klar NICHT als Wieder- oder Späteinsteiger gelten können. Deren Motivation ist ganz klar, mal eben gegen vermeintlich schwache Konkurrenz (nämlich die wirklichen Späteinsteiger) ein Schleifchen abzusahnen. SCHADE!
Ich denke, die FN als Initiator dieser klasse Prüfung muß dringend nacharbeiten in Bezug auf Richterschulungen!! Nicht hohe Nennergebnisse, sondern das Heranführen der wirklichen Zielgruppe an diese Prüfung muß das Ziel sein.

Motivation: Marbach

Als Motivation für das Eventing habe ich in Marbach am übernächsten Wochenende einen Schreibjob in der internationalen Pony- CIC* Prüfung. Freu mich total, denn ich war noch nie in Marbach. Kann sogar am Nachmittag dann die Weltcup-Geländeprüfung ansehen. Ein Lichtblick!

Wednesday, April 22, 2009

While you were riding...

Tja Ostern habe ich ein wenig mit Wehmut an den Saisonstart in Bielefeld und Kamp Lintfort gedacht... allemal bei dem Wetter! ---Wir konnten in Calbach völlig termin- und startzeitenfrei ein schönes Ostern genießen, mit einem phänomenalen Osterausritt, begleitet - am Himmel - von ungelogen mehereren hundert Heißluftballons, die von der Ronneburg aus zu einem Rundflug gestartet waren.
Dann war die Fertigstellung der Koppel angesagt. Ging, nachdem alle "Teile" da waren recht flott. Eckpfosten rein, 60 Patura Weidepfähle (Kunststoff), 600m Elektroband und das Gerät sowie die Isolatoren. Natürlich hat wie immer das Gros der Arbeit der Chef-TT Chris erledigt. Bereits morgens um 5h30 sagte er "am liebsten würde ich aufstehen und die Isolatoren reinschrauben" (!!!!!!!!), so daß das tatsächlich erleidigt war, noch bevor (!) der Brötchenwagen hier vorfuhr.
Meinen Rücken (der immernoch schmerzt) ignoriere ich im Bericht einfach. Und in der Realität auch.
Dann kam noch der Futterplan von der Leipziger Futteranalyse. D.h. einmal einkaufen bei Dr. Schaette (Ursonne, bin super gespannt obs hilft) und bei Krämer (Anbindehaken, div. Kleinigkeiten, die man halt unbedingt braucht und der obligatorische Besuch bei McDonald daneben), und dem pferdigen Vergnügen steht in den nächsten Wochen nichts im Weg.
Im Mai stehen noch Impfungen an, allemal Tollwut.
Tabbi und Landi gehts blendend, insbesondere den Weg zur Koppel legen sie schon in rekordverdächtiger Zeit zurück.

Tuesday, March 31, 2009

Stall-Management

Der Frühling kommt - endlich.
In den letzten Wochen hatte ich wirklich keinen Spaß mehr, im Dunkeln bei frostigen Temperaturen und Regen rauszugehen. Momentan verlieren die Pferde langsam ihr Winterfell. Die Temperaturen sind so, daß es tags bis ca. 15 Grad sind und nachts durchaus minus 2 oder so. D.h., wieder so eine Situation, in der ich froh bin, daß die Pferde zuhause stehen und ich sie nachts eindecken kann, die Decken aber - ohne eine Weltreise zu machen - gleich morgens wieder abnehme. Dann kann die Sonne schön auf den Pelz scheinen.

Momentan wird das Futter von der Ernährungsberatung der Veterinärklinik Leipzig, Prof. Coenen, kontrolliert und berechnet. Hintergrund ist, daß Tabbi auch nach allen tierärztlichen Odysseen immer noch nicht so aussieht, wie ich das gern hätte. Weder seine Stimmung noch seine Muskulatur entspricht dem, wie ich ihn kenne. Ich bin gespannt, wie das ausgeht.

Unser Trainingsprogramm ist entsprechend moderat, aber wir haben ja auch bis Ende April keinen Wettkampf und können uns daher Zeit lassen. 2x die Woche geht es klettern im Gelände, 2x die Woche geht es joggen ohne Reiter (da ist Chef-TT Chris der Boss), 1x geht es freispringen, einmal für beide in der Halle (Altenstadt) toben und 1x wird dressurmäßig gearbeitet.

Insgesamt fällt mir auf, daß die Pferde vieler Freunde von mir ähnliche Probleme, aber auch andere Probleme (wie z.B. Lahmheiten) haben und frage mich, wieso da so "der Wurm" drin ist. Dann gibt es noch das Beispiel vom "anderen Tabasco" (Trak. von Heraldik xx), der seit geraumer Zeit bei Ingrid Klimke ist und sich dort in wenigen Monaten so gemausert hat, daß man ihn kaum wiedererkennt. Dabei hat Brigitte sich vorher - genauso wie wir alle - Gedanken gemacht und alles Erdenkliche getan, um das Pferd artgerecht zu halten, füttern und bewegen.

Insgesamt stelle ich wiedermal fest, daß das Stallmanagement eine mindestens ebenso große Rolle spielt wie das Reiten an sich. In meinem konkreten Fall ist offenbar sowohl meine Gesundheit (der Rücken hat an der Wirbelsäule sowie an den Bandscheiben durch den Sturz letztes Jahr Quetschungen erlitten) als auch die von Tabasco und Landy (bei Tabbi ist es ein Unwohlsein am Kehlkopf durch die "follikuläre Hyperplasie" (was auch immer das ist) plus das Unwohlsein im Darmbereich das Hauptkriterium, wieso das Reiten nicht so geht, wie wir es gewohnt sind. Also: zunächst ist Sanierung der Gesundheit im Vordergrund, dann können wir weitersehen.

Tuesday, February 10, 2009

Vom Chef-TT (Helau!)

(...) Wiebke sagte, ich will ja nicht drängen,
aber in Niederrad will ich mal nicht tot am Zaun hängen.
Für uns und zwei Pferde stell’ ich mir was vor,
drum ham wir seit März Häuschen, Schuppen, Offenstall und Scheune mit Tor.

Per Zufall hat’s uns nach Büdigen-Calbach verschlagen,
nach Lesen einer Immobilienanzeige in 2007’s Herbsttagen,
ein kleines Liebhaberobjekt wurde dort angepriesen,
im Ronneburger Hügelland zwischen Weiden und Wiesen.

An der Quelle des Krebsbachs leben rund 500 Seelen,
von denen die Meisten am Sonntag beim evangelischen Gottesdienst fehlen.
Wir haben keine Kirche aber ein paar Glocken,
die um zwölf und um sechs an die Suppenschüssel locken.

Erste Besichtigung, es war Liebe auf den ersten Blick,
Wiebke bekam später kurz kalte Füße, doch da gab es längst kein Zurück,
die bestehenden Einrichtungen zur Pferdehaltung haben sie überzeugt,
die verschattenden Bäume hat inzwischen eine Motorsäge gebeugt.

Schwager Wolfgang warnte, hier musste schaffen, schaffen und schaffen,
hier machst du nach Büroschluss noch weiter den Affen,
die Schlafcouch kannst du getrost gleich inserieren,
hier bist du abends so tot, da hilft kein massieren.

Der Vorbesitzer hatte 12 Jahre renoviert,
das ganze Projekt nicht zu Ende geführt,
Ein Traum, von dem jeder Messie sein Leben lang träumt,
bis unter’s Dach mit Schrott und Möhle vollgeräumt.

Doch ich habe gesagt, wir kriegen das hin
und seit 2. Mai wohnen wir tatsächlich im Fachwerkhaus drin.
Für Tabasco und Landy war alles am 1. November so weit,
ich fahre täglich eine Schubkarre Mist seit dieser Zeit.

Es geht quer über die Hauptstraß’, vorbei an der Postkutschenstation,
dann kommt eine Steigung, gut für die Kondition,
bei Matsch sind tiefe Spurrillen ein kleines Problem,
die Schubkarre schlingert links-rechts, sehr unangenehm.

Dann bin ich schon da, schau zu den Sternen hinauf,
denk’ als Freizeitbauer nimmst du das gerne in Kauf.
Und seh’ ich eine Sternschnuppe – das kommt manchmal vor,
dann wünsch’ ich mir schnell einen kleinen Traktor. (...)


Wer die komplette Rede hören will, möge bitte den Autor persönlich kontaktieren: chris.schueller@gmx.net

Wednesday, January 28, 2009

Diagnose - und mehr

Es ist amtlich und ich hab es endlich memorisiert: Tabasco hat eine chronisch rezidivierende Caecum obstipation, dazu eine bakterielle* Lungen- und Kehlkopfentzündung. Dies wurde im Dezember in der Uni-Klinik Gießen festgestellt und behandelt. Dank Frau Wencke Gimplinger wurde das auch schnell herausgefunden.

Seitdem ist er ein Reha-Pferd. Anders als Menschen, hat er seinen Sheriff-Job trotz der Reha nicht an den Nagel gehängt. Es wäre zu fatal, wenn ihm jemand gefährlich wird in dieser Position und außerdem könnte man ja etwas verpassen. Also,...

Er bekommt Diät, streng. Rübenschnitzel eingeweicht. Bäh langweilig und am liebsten würde er jedesmal Landy von seinem Lecker-Trog verscheuchen, weil der normales leckeres Hafer-Müsli-Mix fressen darf.

Heute waren wir bei Frau Dr. Irmen, zur Osteopathie. Das ist für mich der nächste konsequente Schritt in der Gesundung meiner Paddockpferde und ich denke, es war der richtige Schritt. Sie hat bei beiden Pferden die bekannten Diagnosen bestätigt und erläutert und bei Landy einen fies schmerzenden Lendenrückenwirbel gefunden. Der leidet. Aber wie zuvor beschrieben, pienzt er auch oder freundlich formuliert "er ist ein vorsichtiges Pferd".

Tabbi sieht gut aus, da hatte sich einiges blockiert hinten durch den Blinddarm-Schmerz. Sie hat mir erklärt, daß der Blinddarm beim Pferd eine bedeutend wichtigere Rolle spielt als beim Menschen und daß man sich das so vorstellen muß, wenn er verstopft ist , daß er 2 Jahre lang ständig "seine Regel hatte" (können bestimmt nur Leserinnen nachvollziehen) und trotzdem noch durchlässig laufen sollte :-)

Gute Nacht!

*enterobacter agglomerans. Sowohl die Caecum obstipation als auch diese Lungenbakterie sind wohl derzeit sehr häufig auftretende und wenig, oft zu spät erkannte, Phänomene.

Das wünscht sich der Bauer...


Tuesday, January 27, 2009

Die Familie findet zusammen (Sheriff)


Unter der Rubrik "Stories vom Immenhof" findet wohl fast jeder desillusionierte (Neu-) Stallbesitzer wenig zu erzählen. Unser Glück, daß wir eine kleine Farm haben: die hat zwar logistische Nachteile insoweit als daß wir wirklich versuchen wollen, z.B. keinen Misthaufen anzulegen, und auch für einen "eigenen" Reitplatz reicht es nicht. Koppeln müssen natürlich noch her, aber die sind dann außerhalb der Farm.

Will sagen: die Arbeit hält sich bei uns noch in Grenzen, und glücklicherweise faßt unsere Scheune die 500 Ballen Heu, die ich über das Jahr benötige.

So langsam bilden sich hier die einzelnen Charaktere heraus, wobei ich natürlich (!) überwiegend auf die der Pferde eingehe. Landy, der Neuzugang, scheint mir ein kleiner pienziger "ich-tu-mir-ständig-was" zu sein. Erst der Riß über dem Auge, dann zieht er sich in regelmäßígen Abständen die Schuhe ab und so richtig reiten konnten wir bis dato immer noch nicht. Er ist allerdings ein Schätzchen, super-anständig (wiederhole ich mich?), und auch für Dummheiten zu haben. Gestern Nacht hat er die gesamte Boxenmatte völlig hochgehoben, zusammengeknüllt und stand dann am Morgen drauf mit Augen, die sagten "hab ich gut hingekriegt gell? Sieh mal zu, daß Du mir das jetzt wieder glattziehst". Nun - der Sheriff war nicht da!

Der Sheriff: das ist -nota bene- kein Orden, sondern eine Berufsbezeichnung. Und Tabbi ist ja bereits mit einem Stern auf der Stirn geboren, so meint er offenbar jetzt, er müsse überall dabei sein und alles sehen UND vor allem entscheiden, wer wann was machen darf. Und das hängt meist von seinen eigenen momentanen Vorlieben ab. Bei der Boxenmattenaktion (s.o.) war er in der Box, also ohne Möglichkeit, Landy von den Dummheiten abzuhalten. Ich vermute, er hat in der Nacht nicht soo gut geschlafen, weil es vom Nachbarn her ständig geraschelt und gekruschelt hat. Tja, man beobachtet also in so einem vierer-Team doch recht viel und anders als als Einsteller in einem Reitstall. Ich beobachte besser, was und wieviel die Pferde fressen, ich sehe besser und eher am Verhalten, wie es ihnen vermeintlich geht (also vermenschelt interpretiert). Dafür nehme ich ganz explizit Nachteile in Kauf, die durch das Offenstallleben (in Bezug auf geritten werden) und auch durch das Fehlen reitsportlicher Anlagen vor Ort damit einher gehen. Dennoch, ich bleibe dabei, sobald wir die Situation mit dem richtigen Beschlag für diese Böden im Griff haben, werde ich viel in den Hügeln hier trainieren können, zumindest was klettern, galoppieren und natürlich auch bummeln und relaxen angeht. Schöner geht es nicht!


Sunday, January 04, 2009

Quiet days...

Happy New Year ?!

we had some quiet days at home over the holiday season. Inside, I was quite frankly speaking rather stirred and besides, going thru a cold. It was a mixture of feeling well and at home, and thinking about unresolved issues. Of course I am referring to our two babies.

They did not choose to relax or worse, get us to relax. On 25th, the vet came to make some stitches over the eye of Landy, who decided to make some trouble and now, he additionally has a Hufgeschwür and the vet came again...

Tabbi is ok but not more. I am still unsure whether we really found everything which is causing his problems of health. Next steps: both boys will see the dentist next weekend to get a general check. After that, they will get another check by Dr. Rittmann who - I hope - will equally check myself. And after that, we'll see how things evolve.

Unfortunately, I am very pissed with my blacksmith Michel who for the second time in a row, did not show up and therefore I had serious problems to find someone else to shoe my horses right before year's end.

To finish off with something more pleasant: We enjoyed the presence of Silke, the breeder and "mommy" of Tabasco, today. It was very nice, light snow, and the whole family took a walk through the forest around Calbach. Special moments... and she had a "too cute" photo of Tabasco when he was only a few of days old.
A couple of days ago, Ben and Vincent took a ride with Tabasco. And for the rest of the time, I try to improve my home logistic skills and the preparation of meals for the family :-)